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SEO

14 Fragen und Antworten über Linkbuilding im Jahr 2016

Julian DzikiSEO-Experte

Felix wurde neulich in einem Artikel bei Hubspot mit dem Titel „Bleibt Linkbuilding eine Dienstleistung und ein Teil von SEO?“  um seine Expertenmeinung gefragt. Er war dabei der Einzige von fünf Experten, der meinte: „Nein, für mich gehört Linkbuilding nicht mehr fest zu SEO.” Warum sind wir dieser Meinung? Heute möchte ich einmal der Frage nachgehen, wie es im Jahr 2016 mit Linkbuilding aussieht, stelle 14 wichtige Fragen und gebe Antworten dazu.

Schöner als Links

Schöner als Links: Echte Kunst! 🙂

1. Sind Links überhaupt noch wichtig?

Links sind immer noch ein wichtiger Bestandteil des Google-Algorithmus. Meiner Einschätzung nach ist es dabei nicht so, als würde Google Links nicht mehr richtig werten. Aber: Es sind viele neue Faktoren hinzugekommen, die vor wenigen Jahren noch nicht im Algorithmus verankert waren. Userzufriedenheit etwa kann man nicht – oder nur sehr schwer – faken, und Google hat hier große Fortschritte gemacht, diese Userzufriedenheit zu erkennen.

Im Gegenzug hat Google unzählige Maßnahmen unternommen, manipulierte oder gekaufte Links zu erkennen und Webseiten abzustrafen, die sich nicht an die Google-Richtlinien halten. Erst letzten Freitag gab es eine größere Abstrafungswelle in den USA. Google wird immer besser bei der Erkennung manipulierter Links.

Also: Ja, Links sind noch wichtig. Aber Links sind nicht mehr so wichtig wie früher, und manipulierte Links sind heute sehr gefährlich.

2. Wie komme ich 2016 an Links?

Tja, gute Frage. Viel wichtiger ist für mich die Gegenfrage: „Wieso willst Du 2016 noch Links?“. Ich betreibe den Blog hier seit über acht Jahren. Wenn ich früher einen guten Artikel geschrieben habe, der den Leuten gefallen hat, dann habe ich viele Trackbacks bekommen – also Links von anderen Blogs. Gute Artikel bekamen bis zu 40 Links. Heute bekommen selbst die allerbesten Beiträge nicht mehr als zwei oder drei Links. An der Qualität kann es nicht liegen – die hat seit 2008 zugenommen und nicht abgenommen.

Was ist also passiert? Wenn ich heute einen Beitrag gut finde, dann teile ich ihn auf Facebook oder Twitter. Ich würde nicht mehr extra darüber bloggen, außer das Thema würde mich so interessieren, dass ich einen Co-Artikel dazu verfassen will. Das kann ich aber besser mit einem Kommentar auf dem jeweiligen Blog erreichen (solange es nichat ausufert wie bei oben genanntem Hubspot-Artikel).

So sehen wir das überall im Netz: Gute Inhalte werden geteilt und manchmal auch kommentiert, aber nicht mehr verlinkt. Mit Sicherheit hat Google das auch bereits mitbekommen.

3. Brauche ich überhaupt noch Linkbuilding?

Von mir gibt es hier ein klares Nein. Nicht, weil ich finde, dass Linkkauf kein Linkbuilding ist. Sondern weil – wenn man „sauberes“ Linkbuilding betreiben will – es mittlerweile so dermaßen aufwendig ist, dass sich die Arbeit und Mühe nicht lohnt. Jeder, der anderes behauptet, betreibt kein sauberes Linkbuilding. Das ist meine Meinung, nachdem ich viele „natürliche“ Links anderer gesehen habe. Jedes Mal, wenn ich Linkbuilding oder „Seeding“ sehe, das im größeren Stil forciert wurde, handelt es sich dabei um Spam, gekaufte Links oder Produkttests mit Hobby-Bloggern. Saubere Links sind nicht skalierbar und immer schwerer zu bekommen.

Es geht zwar noch – aber die Zeit, um einen Link zu bekommen, kann man weitaus besser investieren, indem man gute Inhalte erstellt, sich um die Nutzerfreundlichkeit seiner Seite kümmert oder sonstiges Marketing betreibt. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist einfach nicht mehr gegeben, außer man „cheatet“ und greift eben doch zu weniger guten Links.

Eine Ausnahme ist, wenn eine Seite bereits ein sehr hohes Niveau hat und alle anderen Online-Marketing-Strategien optimal umgesetzt sind. Dann kann Linkbuilding das Zünglein an der Waage sein. Allerdings trifft das nur auf einen Bruchteil aller Webseiten zu, und selbst dann erachte ich Linkbuilding nicht als zwingend nötig.

4. Verlinken Blogger meine Produkte nicht freiwillig?

Wir leben im Jahr 2016. Jeder, der heute einen noch so kleinen Blog betreibt, bekommt unzählige Anfragen von SEO-Agenturen und Online-Marketern, ob er/sie nicht einen Link platzieren möchte. Entweder geht man darauf ein und lässt sich bestechen, oder man macht einen weiten Bogen darum.

Denn selbst wenn der Blog absolut sauber ist und bisher noch keine Links enthält: Sobald Ihr dem Blogger Geld für die Verlinkung zahlt, passiert folgendes: Er/sie merkt, dass man mit einem Blog nebenbei gutes Geld verdienen kann. Als nächstes wird er/sie sich darum kümmern, mehr Links zu verkaufen, um mehr Geld zu bekommen. Gleichzeitig wird aus dem Hobby ein Nebenberuf, wodurch das Bloggen nicht mehr so viel Spaß macht. Nachdem der Blogger einige Links verkauft hat, hört er/sie auf mit dem Bloggen und postet nur noch neue Dinge, wenn ihm mal wieder eine E-Mail von einer SEO-Agentur gutes Geld bietet.

5. Was ist mit Links von großen Zeitungen und Magazinen mit „Trust“?

Wir bekommen oft Links von großen Tageszeitungen und Magazinen angeboten, meist von eigens geschaffenen Vertriebsabteilungen dieser Zeitungen. Meine Meinung dabei ist: Gekaufte Links sind gekaufte Links – egal, wie viel „Trust“ eine Seite hat. Gerade dabei wird das Wort Trust ja noch ad absurdum geführt. Wenn ich besser Links verkaufen kann, weil Google meiner Seite vertraut – was denkt Ihr, passiert, wenn Google herausfindet, dass dieses Vertrauen missbraucht wurde?

Viele SEOs denken, dass sie Penalties vermeiden können, wenn sie „starke“ Links kaufen. Das stimmt nicht. Die Quality Rater von Google kennen diese Links sicher schon beim Namen der URL. Auch mir geht es so: Viele dieser Zeitungen kenne ich seit 2008 als Linkverkäufer beim Namen – ob aus Sachsen oder Osnabrück, sie tauchen in jedem Netzwerk auf. Auch wenn Google die Zeitungen selbst nicht abstraft: Die Links können trotzdem gefährlich sein.

6. Und wenn ich guten Content erstelle und dann nett frage, ob man ihn verlinkt?

Habt Ihr das schon einmal im größeren Stil versucht? Niemand verlinkt Euch heutzutage noch, wenn Ihr ihn darum bittet – außer, Ihr kennt die betreffende Person im echten Leben oder zahlt dafür Geld. Selbst wenn Ihr den besten und tollsten Content habt, dann twittert und facebooked man ihn vielleicht – aber darüber schreiben?

7. Wieso betreibt die SEO-Branche noch Linkbuilding?

  1. Wir sind mit Linkbuilding aufgewachsen, früher war es der absolut wichtigste Teil von SEO.
  2. Linkbuilding lässt sich leicht verkaufen und ist (wenn gekauft) gut skalierbar.
  3. Auch Kunden haben das Gefühl, dass Linkbuilding noch wichtig ist.

Ich will Euch einmal ein Experiment vorschlagen, das vielleicht zu denken gibt: Fragt in Eurem Bekanntenkreis die Inhouse-Leute, ob sie noch Linkbuilding betreiben. Ich würde behaupten, dass die allermeisten es heutzutage nicht mehr tun.

8. Gehört Linkbuilding/Seeding nicht zu Content Marketing?

Nein. Beim Seeding geht es darum, dass meine Zielgruppe oder Influencer auf meinen Content aufmerksam werden – nicht, dass sie ihn verlinken. Wer unter Seeding versteht, dass der Content verlinkt werden sollte, der meint damit in Wahrheit Linkbuilding.

9. Erstelle ich guten Content nicht, um gute Links zu bekommen? Ist Content Marketing nicht eigentlich dafür gedacht?

Ihr solltet guten Content für Eure User erstellen und nicht, um Links zu bekommen. Die Konsequenz von gutem Content können Links sein, doch es ist wahrscheinlicher, dass es Likes und Shares sind. Google sieht zudem anhand von Nutzersignalen und RankBrain mittlerweile sehr deutlich, wie gut Euer Content ist.

10. Wenn ich kein Linkbuilding mache, wie bekomme ich dann mehr Traffic?

  • Durch eine gute Webseite und gute User-Experience
  • Durch eine Marketingstrategie und gute Inhalte
  • Durch die unzähligen Social-Media-Kanäle, die es gibt

11. Wieso ranken dann Spamseiten noch so weit oben? Und so lange?

Oft kommt das Argument, dass eine Seite für ein bestimmtes Keyword (vor kurzem war es noch „Kredit“) schon sehr lange auf Platz 1 ranken würde. Das funktioniert auch 2016 noch erstaunlich gut! Aber wollt Ihr mit einer solchen Methode Euer Unternehmen aufbauen? Das einzige, was man nämlich machen muss, ist einen Spam-Report an Google zu schicken: Meistens ist die Seite daraufhin nach wenigen Tagen verschwunden. Wer weiß, wie es geht, kann natürlich die nächste Seite bauen und nach oben bringen – aber würdet Ihr das mit Eurem eigenen Unternehmen machen?

Diese Methode ist nur sinnvoll für Leute, die ihr Geschäftsmodell auf das schnelle Hochranken und Verbrennen ausgelegt haben. Ich persönlich nehme mir lieber zwanzig Mal so viel Zeit und baue eine Marke auf. Das dauert viel länger und ist viel aufwendiger, aber man hat länger etwas davon. Aber jedem das Seine!

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12. Warum bist Du so gegen Linkbuilding?

Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich sehr heftig gegen Linkbuilding argumentiere. Zunächst einmal muss ich klarstellen, dass ich hier in der Minderheit bin und meine Meinung sicherlich radikal für die SEO-Szene ist.

Mein ganz persönlicher Grund liegt darin, dass

  1. Linkbuilding unglaublich aufwendig geworden ist, es
  2. keinen so großen Impact mehr hat wie früher und es
  3. mittlerweile so unendlich viele andere Dinge gibt, die man außer Linkbuilding tun kann.

Zudem sehe ich die gute Arbeit vieler, vieler SEO-Agenturen in Deutschland und freue mich, dass das Niveau im SEO-Bereich mittlerweile im Durchschnitt sehr hoch ist. Aber wenn ich dann die Linkbuilding-Bestrebungen ansehe, dann sieht man die Schattenseiten von SEO.

Ohne Linkbuilding wäre SEO eine geachtete und seriöse Branche. Forenlinks sind sogenannte Schleichwerbung, und der Linkbuilder macht sich strafbar, wenn er das betreibt. Richtig, nicht (nur) die Agentur, sondern auch Ihr persönlich seid haftbar. Laut §4 Nr 3 UWG ist auch der Kauf von Links wettbewerbswidrig und kann abgemahnt werden. Viele der Linkbuilding-Taktiken verstoßen also nicht nur gegen die Google-Richtlinien, sondern gegen geltendes Recht.

13. Wieso wird das Thema so heiß diskutiert?

Interessant finde ich, dass die Meinungen mittlerweile nirgendwo sonst so weit auseinandergehen wie beim Thema Linkbuilding – und trotzdem schreibt oder redet keiner mehr darüber. Ich möchte hier ein wenig den Finger in die Wunde legen. Es gibt ganz klar zwei Lager: Diejenigen, die so denken wie ich und kein Linkbuilding mehr betreiben. Und diejenigen, die es tun. Die einen merken, dass es mittlerweile auch ohne Links super läuft. Die anderen machen noch Linkbuilding und sehen, dass auch das noch (teilweise) funktioniert. Der Algorithmus lässt eben mehrere Wege zum Ziel zu.

Die Frage ist für mich, was langfristig erfolgreicher ist. Und da bleibe ich beim Thema „Alles andere“. Denn es geht auch um die Praxis: Wenn ich erst in zwei Jahren mit Content Marketing anfange, dann könnte der Abstand zu meiner Konkurrenz uneinholbar groß geworden sein. Zwei Jahre gutes Content Marketing kann man nicht einfach so aufholen.

14. Was sind die anderen Meinungen zum Thema?

Auch wenn ich mit einigen nicht übereinstimme, sind hier trotzdem auch einmal Links zu anderen Meinungen querbeet durch die SEO-Szene:

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