Scoopcamp 2015: Thomas Wallner stellt Deep 360 vor

Der Produzent, Spieledesigner und Regisseur Thomas Wallner von DEEP inc., zeigt auf dem Scoopcamp 2015 den zahlreichen Zuschauern, wie man Dokumentationen lebensecht darstellen kann.

image

Mit der beeindruckenden 360°- Dokumentation „The Polar Sea“, führte Thomas Wallner die Zuschauer in seinen spannenden Vortrag ein. Seine Dokumentation ist die weltweit erste 360°- Doku, die in der Arktis gedreht wurde. In seinem Vortrag erklärt er, dass es vor allem wichtig ist, nicht nur Eisberge zu sehen, sondern das Gefühl zu haben, mittendrin zu sein und Einblicke zu bekommen, die man sonst nicht erhält. 

Mit der sogenannten Virtual Reality-Brille sieht man nicht nur einen Film – man spielt quasi mit. Bei einem Test, den er seinem Publikum vorgestellt hat, zeigten die Nutzer, die diese Brille ausprobiert haben, ganz eindeutige Reaktionen. Mit einem Lächeln, nahmen sie die Brille ab. Und darauf kommt es Thomas Wallner an. Dass die Leute fasziniert sind von dem, was sie sehen, auch wenn man nach unten blickt und merkt, dass man gar keinen Körper hat.

Spannend ist vor allem, dass die meisten Tester versuchen, nach etwas zu greifen und den Leuten zu winken, die sie in der Virtual Reality sehen. Unser Gehirn empfindet die virtuelle Welt, in der man sich befindet, als real und so führt das den Menschen zu merkwürdigen Reaktionen. 

Journalisten nutzen diese Form immer mehr und 360° Kameras werden ebenfalls vermehrt eingesetzt. Das Gefühl, sich in Krisengebieten zu befinden und beinahe hautnah dabei zu sein, vermittelt ein unvergleichbares Gefühl und setzt verschiedene Emotionen im Zuschauer frei. Der Mensch ist quasi der Protagonist in einem Film.

Allerdings gibt es auch diverse Probleme, die es noch zu lösen gilt. Alleine der finanzielle Aspekt spielt eine große Rolle, da die Produktionen nicht nur aufwendig sondern auch teuer sind.

Die Frage, ob es irgendwann alle Dokumentation in der 360° Version geben wird, verneinte Thomas Wallner allerdings. Dennoch war er der Meinung, dass es in Zukunft in jedem Fall mehr werden wird.

Scoopcamp15: Natalia Antelava über die Web-Plattform Coda Story

Natalia Antelava ist die Mitgründerin der Web-Plattform Coda Story, welche sie im Rahmen ihres Vortrags beim Scoopcamp 2015 genauer vorstellt.

image

Zu Beginn ihrer Karriere war Natalia Antelava freiberuflich in Westafrika unterwegs und ist seitdem für den BBC als Korrespondent im Kaukasus, Zentralasien, dem Mittleren Osten, Washington DC und Indien tätig. Außerdem arbeitete sie schon für den Guardian, das Forbes Magazin, die Washington Post und den New Yorker und wurde zudem für einen News & Documentary Emmy nominiert.  

Antelava beginnt ihren Vortrag zu ihrem Startup Coda Story, zunächst mit einer Geschichte aus vergangener Zeit beim BBC. 2008 war sie für die BBC in Myanmar tätig, um über den Zyklon Nargis zu berichten, der zu der Zeit großen Schaden und Verwüstung im Land hinterließ. Während den Berichterstattungen stellte sie sich die Frage, warum man die Dinge nicht in einem größeren Kontext sieht. Der Journalismus wie wir ihn kennen, ist nicht für Fortsetzungen designt. Man ließt eine Zeitung und legt sie im Anschluss auf den Altpapier-Stapel, man guckt sich eine Sendung im Fernsehen an und sobald diese vorbei ist, war es das.    

Mit ihrer Web-Plattform Coda-Story möchte sie dagegen vorgehen. Laut Antelava können wir die Dinge im digitalen Zeitalter von Grund auf anders machen. Coda liefert ausführliche Analysen zu Krisenthemen, verzichtet dabei aber auf Breaking News, sondern bleibt einer Story langfristiger treu. Eine neue Art, Krisen und komplexe Themen journalistisch zu erfassen und in seine Einzelteile zu zerlegen. So wird jede Krise in etwa ein Jahr lang abgedeckt.

Letztes Jahr gewann Coda Story bereits beim Global Editors Network annual summit im Wettbewerb „Best Startups for News”.

Ein sehr schöner Vortrag und ein interessantes Projekt für alle, die ebenfalls der Meinung sind, dass die Medien bei den Berichterstattungen zu viele Fragen offen lassen. Bleibt noch abzuwarten, ob sich das Prinzip durchsetzt und vielleicht sogar die Zukunft des Journalismus im digitalen Zeitalter, ein Stück weit mit revolutionieren kann.

BoxWorks: Box will sich als Plattform für digitale Geschäftsmodelle aufstellen

Die diesjährige BoxWorks wirkte fast wie nur ein weiterer Höhepunkte des Unternehmens, das bereits mit dem letzten Quartalsbericht mehrere Erfolge meldete. “Wir haben ein weiteres starkes Quartal abgeliefert, mit einem Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr von 43 Prozent und 45 Prozent mehr Rechnungen aufgrund der wachsenden Kundenbasis”, erklärte Box-Geschäftsführer Aaron Levie. In seiner Keynote nannte Levie weitere Zahlen: über 40 Millionen Menschen nutzen die Cloud-Plattform und mehr als 50.000 Unternehmen aus 72 Ländern sind inzwischen Kunden.

Die wirtschaftliche Entwicklung will Box nutzen, um in neue Produkte rund um die eigene Plattform zu investieren. Auf der BoxWorks präsentierte das Unternehmen einige der neuen Innovationen, die vor allem den Box-Kunden helfen, ihre Geschäfte zu digitalisieren. Wie zum Beispiel die iOS-App Capture, mit der Kunde schnell Fotos teilen und Sammlungen an Fotos organisieren können. Und einen neuer HD Video Player in Box, sowie die optimierte Darstellung von medizinischen Bildern und 3D-Interaktionen.

image

Box geht auch seinen Weg als mit anderen Plattformen interagierender Cloud-Dienst konsequent weiter. Die Zusammenarbeit mit Microsoft Office Online wurde intensiviert (auch durch das Abwerben von Fachpersonal), genauso wie mit der Adobe Document Cloud und Diensten wie Autodesk A360 und DocuSign. Jeetu Patel, für die Unternehmensstrategie und Box als Plattform verantwortlich, erklärte, dass Box die Grundlage für die digitalen Geschäftsmodelle anderer Unternehmen sein will. Jedes Unternehmen, dass auf Content in der Cloud basiert, kann mit Box als Plattform rechnen. Box Platform startet im Oktober.

Image: Box

“Die größte Cloud-Konferenz der Welt”

image

Zach Watson bezeichnete die BoxWorks vor Kurzem als “größte Cloud-Konferenz der Welt”. Nach einem Vormittag auf der Konferenz ist mir auch vollkommen klar wieso. Eröffnet wurde die BoxWorks mit einem Fireside Chat zwischen Box-Mitgründer und heutigem Geschäftsführer Aaron Levie und Apple-Chef Tim Cook, der mit seinem jüngsten Erfolg – 13 Millionen verkaufte iPhones in nur drei Tagen – angekündigt wurde. 

Tim Cook ist nicht oft auf solchen Events zu sehen (angeblich ist er mit Levie befreundet), weshalb das Publikum seine Anwesenheit zu schätzen wusste. Schon anderthalb Stunden vor der Session bildeten sich Menschenschlangen an den Zugängen zur Halle im Moscone Center. Den Apple-Chef wollte niemand verpassen. Morgen werden Cisco-Vorstandsmitglied John Chambers, sowie der Pixar-Mitgründer und heutige Disney-Präsident Ed Catmull, wohl ein ähnliches Interesse auslösen.

Und diese drei Branchengrößen sind nur die bekanntesten Gäste einer Veranstaltung, die erst zum fünften Mal stattfindet, von einem Unternehmen, das gerade einmal zehn Jahre alt ist. Dazu kommen weitere Weltfirmen, die ihre führenden Manager geschickt haben. Der Grund dafür liegt zum einen in der Entwicklung von Box, aber auch in der Bedeutung der Cloud für die heutige Wirtschaftswelt. Watson hat schon Recht mit seiner Aussage, Box hat mit der BoxWorks die wohl größte Cloud-Konferenz der Welt gegründet.

Heute und morgen werde ich von der Veranstaltung in San Francisco berichten, sowohl auf Twitter als auch hier. Im Anschluss wird es dann Artikel über die Themen der BoxWorks wie gewohnt auf Netzpiloten.de geben.

Image: Box

Alles nur gekauft?

Auf dem Reeperbahn Festival 2015, wurde über die fehlende Vielfalt im Radio stark diskutiert.

image

Aus den Top 100 Airplaycharts wurden 2014, nur drei Songs von unabhängigen Musikunternehmen veröffentlicht. Beim Anteil der Musik von aufstrebenden Künstlern, sieht das ganz ähnlich aus. Die Frage ist, woran das wohl liegt?

Streaming-Portale wachsen immer schneller und die Anzahl von Radiohörern nimmt deutlich ab. Die Meinungen waren bei dieser Diskussion sehr geteilt. 

Eine der Meinungen war beispielsweise, dass das Label, von der ein Titel stammt, nicht der wichtigste Aspekt ist. Wichtig sei vor allem, dass gespielt wird, was der Nutzer hören möchte und was ihm am besten gefällt. Radiosender müssen Bereitschaft zeigen, sich mit neuen Dingen auseinander zu setzen. 

Von anderen Seiten war jedoch zu hören, dass es nicht immer nur um die Musik ginge, sondern auch um den informellen oder kulturellen Anteil in einem Sender. Außerdem müsse man Kinder und Jugendliche deutlich von einander differenzieren, denn bei ihnen gehen die Interessen ebenfalls weit auseinander. 

Die Vielfalt an Theater, Klassik und Oper hat zwar stark abgenommen aber sie sind zu manchen Teilen immer noch erwünscht. Nicht nur die älteren Leute legen Wert auf gute Bildung und Informationen, sondern auch die jüngere Generation hat einen Bedarf an kulturellem Input. 

Weiterhin hieß es, dass so gesehen jeder sein eigener Musikchef ist, denn man hört, was man will. Aber wenn immer alle nur das Gleiche spielen und keinerlei Abwechslung bieten, dann wird es schnell langweilig und vor allem uninteressant - diese Aussage erntete den größten Applaus. 

Dass die Leute keine Auswahl im deutschen Radio haben, wurde oft zur Sprache gebracht und es wurde erkannt, dass die Lücke, die im deutschen Radio herrscht, gefüllt werden muss - und das mit intelligentem Radio. 

Im Hinblick auf die Frage, ob Hörer überhaupt eine Chance haben, ihre Wünsche frei zu äußern, wurde mit dem Stichpunkt “Social Media” beantwortet. Soziale Netzwerke ermöglichen inzwischen auch den Einzelnen zu hören, auch wenn es immer noch schwierig ist durchzudringen. 

Am Ende der Veranstaltung blieb die eigentliche Diskussion über den Titel “Alles nur geklaut” eher unberührt, da es viele Themen und Aspekte gab, über die gesprochen wurde. Und dennoch bleibt zu sagen, dass dieses Panel aufregend und spannend war.

Das Shopping von morgen

Um die Frage zu klären, wie das Shopping von morgen aussieht, hat Claude Nahon von Mood Media, ein paar sehr interessante Ansätze geliefert.

image

Dass online und offline Absatzkanäle nahtlos ineinander übergehen werden, steht für Claude Nahon außer Frage. Im Hinblick darauf, welchen nächsten Schritt Marken in Zukunft machen werden, um eine emotionale Bindung zum Kunden zu schaffen, hat Claude drei goldene Regeln aufgestellt: 

1.  Schätze die Zeit des Kunden - Marken wollen ihren Kunden wertvolle Zeit beim Shoppen schenken, denn die Zeit ist ein wertvolles Gut. Laut Claude besteht nämlich heutzutage kaum noch großartig Toleranz für unnötiges Warten. 

2. Liefere deinem Kunden zusätzlichen Nutzen - Gib dem Kunden mehr, als er braucht, denn die Kleinigkeiten machen das Shoppingerlebnis aus. Mit freiem WLAN, der Möglichkeit 24 Stunden am Tag zu shoppen oder Produkte virtuell zu probieren, dürfte wohl jeden Kunden begeistern. 

3. Beschäftige Kunden während des Erlebnisses - Sind erst einmal die Sinne, sei es durch Musik oder visuelle Darbietungen, stimuliert, hat der Kunde eine sinnvolle Beschäftigung, um auch hier beispielsweise Wartezeiten zu verkürzen. 

Anschließend ging Claude sehr detailliert auf die einzelnen einsetzbaren Effekte ein, die unsere Sinne auf eine schöne Art und Weise benebeln. 

Musik: Sie affektiert den Kunden und dass Musik eine ganz besondere Wirkung auf uns Menschen hat, wissen wir wohl alle - aber auch Marken wissen das. Mit relaxenden oder fröhlichen Klängen, wecken sie in ihnen Erinnerungen und beeinflussen ihre Psyche und somit auch den Einkauf. 

Gerüche: Sie dienen ebenfalls einer guten Stimmung - auch hier werden Erinnerungen im Kunden wach gerufen oder sie sorgen dafür, dass sie sich einfach nur gut fühlen. 

Visuell: Mit visuellen Eindrücken können Kunden ebenfalls gewonnen werden. Auch mit ihnen kann eine ganz angenehme Atmosphäre geschaffen und  ebenfalls lästige Wartezeiten überbrückt werden. 

Aber auch die Technologie sollten sich Marken zunutze machen, denn mit ihr kann man den Kunden ganz besonders beeindrucken. Ein Virtual-Reallity-Erlebnis, kann nämlich ganz schön spannend sein, wenn man schon lange warten muss. 

Als best practice nannte Claude Nohan die Firma Nespresso. Mit seiner einladenden Aufmachung (sowohl online als auch vor Ort) und leckeren Kaffeeproben manövriert es sich, genauso wie Hollister, nach ganz oben. 

Reeperbahn Festival 2015: Chris Barton: How Shazam Connects Users with Bands & Brands

So ziemlich jedem ist Shazam ein Begriff. Die App zum identifizieren von Songs ist schon seit den Anfängen des Smartphones vertreten, allerdings ist Shazam auch eine Plattform, die Bands mit Fans zusammenführt und Radio- und Printwerbung mit zusätzlichen Inhalten auf dem Smartphone versieht.

image

Der Mitbegründer von Shazam Chris Barton, berichtet im Rahmen seiner Session beim Reeperbahn Festival über die Ursprünge von Shazam, wie der Dienst funktioniert und wie Shazam Brands und Bands unterstützt.

Barton beginnt mit allgemeinen Zahlen zum Unternehmen wie die Anzahl an Nutzern (100 Millionen aktive Nutzer) und den Marktwert (etwa eine Millionen Dollar). Im Anschluss kommt er zu der Funktionsweise von Shazam. Dazu zeigt er eine Werbung in Kooperation mit Coca Cola, bei der gezeigt wird, wie Shazam in Produkte integriert wird. Somit lässt sich per Shazam eine virtuelle Cola auf das Smartphone-Display zaubern, die sich dann auch leeren lässt.

Nachdem Barton aufgeführt hat, wie Shazam mit Brands verbunden ist, kommt er nun zu den Bands . Dazu zeigt er eine Liste mit Künstlern die bereits “shazamed“ wurden (die aktuelle Bezeichnung fürs taggen), wie jeder Künstler eine eigene Artist-Seite erhält und die Möglichkeit hat, selbst seine shazams zu veröffentlichen. Weiter zeigt er wie Shazam Künstlern dazu verhelfen kann Touren zu planen, indem durch den Dienst in Erfahrung gebracht werden kann, in welchen Städten es besonders positive Resonanz gibt. Außerdem wird an dem Beispiel von Alex Care gezeigt, wie Shazam dabei geholfen hat, nach anfänglichen Schwierigkeiten sein Album zu promoten.

Zum Abschluss wurden von dem Moderator Slaven Marinovic und aus Publikum noch paar Fragen gestellt.  

Eine nette schön präsentierte Session, allerdings vom Inhalt nicht viel mehr als eine Produktpräsentation von Shazam, was den meisten inhaltlich ohnehin schon im Vorfeld klar war.

Wer noch mehr über Chris Barton und Shazam erfahren möchte, kann hier das Interview mit Tobias Schwarz für die Netzpiloten nachlesen.    

Reeperbahn Festival 2015: Die Zukunft der Medien für klassische Musik

Heutzutage verlieren Printmagazine für Klassische Musik immer mehr an Auflage und der öffentlich-rechtliche Rundfunk fährt seine Klassik-Formate ebenfalls zurück. Im Rahmen der Reeperbahn-Festival Session, diskutiert das Panel um Moderator Gideon Gottfried über die Zukunft der Medien für Klassische Musik.

image

Zu Beginn wird das Panel kurz vorgestellt. Dieses setzt sich zusammen aus Torsten Groß, Chefredakteur der SPEX, Carsten Hinrichs Chefredakteur des Klassik- und Jazzmagazins RONDO, Mischa Kreiskott Moderator bei NDR Kultur und Hartmut Welscher Chefredakteur des digitalen Magazins VAN.    

Angeregt diskutieren die Panel-Teilnehmer über die Rolle der klassischen Musik heutzutage und mit welchen Strategien man Klassik neue Plattformen bieten kann und neue Zielgruppen  erschließen kann. In kleiner Runde wird in gemütlicher Atmosphäre angeregt diskutiert und die jeweilige Sichtweise preisgegeben.

Eines haben alle Vier aber gemeinsam: Sie möchten Klassik einem größeren Publikum zugänglich machen ( vor allem jüngere Leute) und die Neugier in ihnen wecken.

Reeperbahn Festival 2015: Digital & Famous - Showcase mit Europas spannendsten Musikbloggern

Bei der Session Digital & Famous stellen vier europäische Musikblogger ihre Arbeiten vor. Dabei erzählen sie aber nicht nur von beruflichen Dingen, sondern schildern ihren individuellen Weg ins Musikgeschäft.

image

Für den Musikjournalismus hat das Internet einige interessante und spannende Formate hervorgebracht. Beim diesjährigen Reeperbahn Festival werden die Besten aus Europa für eine rasante Vorstellungsrunde auf die Bühne geholt.

Den Anfang macht dabei die digitale Musikplattform Nordic Playlist. Diese bietet den Nutzern eine Route zur Entdeckung von Musik, durch kuratierte Playlisten, die eigenständig von den eigenen Lieblings-Künstlern und Trendsettern gewählt wurden. Dabei gibt es diverse Sektionen wie natürlich nordische Musik, Elektro, oder Pop. Live Events werden ebenfalls organisiert.    

Als nächstes erzählt Matthew Young von Song, by Toad seine Geschichte und fasst praktisch seine letzten zehn Arbeitsjahre zusammen. Bei Song, by Toad handelt es sich um ein independent Plattenlabel und Musikblog mit Sitz in Edinburgh Schottland. Angefangen hat alles mit einem Musikblog, lange bevor Social Media existierte. Nach dem Blog ging es weiter mit Interviews gefolgt von den ersten Sessions. Gegründet wurde das Label im Jahr 2008 und seitdem wurden eine Reihe von bejubelten Alben veröffentlicht von Künstlern wie Meursault, Rob St John und Sparrow and the Workshop.    

Im Anschluss kam Katrin von In Bed With zu Wort. Im Rahmen ihres Video-Blogs schlüpfen Künstler in Pyjamas und performen unplugged aus dem Bett heraus. Ab und zu wird dabei auch ein Interview geführt. Das Projekt startete vor rund 6 Jahren, dabei war die Intention, eine intime Atmosphäre mit dem Künstler zu schaffen. Ohne Sex-Talk! Meistens wird die Session dabei direkt  dort aufgenommen, wo der jeweilige Künstler schläft, meistens also in einem Hotelzimmer. Der Titel ist übrigens inspiriert von in Bed with Madonna.    

Den Abschluss machen die Hamburger Küchensessions. Seit 2010 werden regelmäßig Künstler in die heimische Küche zu einer Session eingeladen. Die Liste der über 160 Gäste ließt sich dabei wie das Who is Who der deutschen Songwriter-Szene. So sind neben internationalen Artists, Künstler wie Bela B und Olli Schulz mit von der Partie. Mit der Zeit entstand daraus sogar ein Label, sowie ein eigenes Festival, das Küchensession-Festival.

Romantik - Die Zukunft des Business

Ein Jahrhundert nach der Industrialisierung, kommt eine erneute Welle auf uns zu. Das vernetzte, digitale Zeitalter, mit wachsenden Daten und die daraus folgende Daten-Überflutung und radikaler Transparenz, hat uns eingeholt. Tim Leberecht hat in seinem unterhaltsamen Vortrag einen Einblick gegeben, was das für uns heißt.

image

“Wir brauchen eine neue romantische Bewegung”. Denn allmählich scheidet sich Business von der Menschlichkeit. Die heranwachsenden Technologien, machen es schwieriger menschlich zu bleiben. Tim Leberecht meint, dass alles viel einfacher wäre, würden wir doch unserer romantischen Ader gegenüber etwas aufgeschlossener sein. Dafür hat er drei einfache Regeln aufgestellt und diese seinem breiten Publikum vorgestellt: 

1. Finde das Große im Kleinen

2. Behalte das Geheimnisvolle

3. Leide (ein bisschen)

Nachdem er die drei Regeln ausführlich und unterhaltend erklärt hat, ging Tim auf die Sicht des Kunden genauer ein. Denn gerade für den Kunden sollte man seine einfühlsame und vor allem romantische Art beibehalten, denn der Kunde merkt sich zwar nicht, was oder wie ihm etwas gesagt wurde - aber er erinnert sich an das Gefühl, was es in ihm ausgelöst hat. 

Wir Menschen sind, laut Tim Leberecht, nicht romantisch genug, denn dabei ist der Mix, aus Einfühlungsvermögen, Intimität und Abenteuerlichkeit, das, was die Romantik ausmacht. 

“Die Momente, in denen wir die Kontrolle verlieren, sind die Momente, in denen wir uns verlieben” - damit hat Tim Leberecht nicht ganz unrecht.

Abschließend gab er den Zuhörern das Zitat: “Um anzufangen - fang an!” - von William Wordsworth mit auf den Weg. 

Die Goldmine namens Data

Wie sieht die Zukunft der Musikwirtschaft aus und was hat es eigentlich mit den Metadaten auf sich? Um diese und einige andere Fragen zu klären, haben sich Ollie Buckwell, Bill Wilson und Nathan Brenner zusammen getan, um darüber zu diskutieren und ihre Erfahrungen auszutauschen.

image

Nachdem alle Sprecher vorgestellt wurden und Bill Wilson als wohl wichtigste Person im Musikbusiness betitelt wurde, ging es dann los. 

Um am Anfang einmal zu klären, was Metadaten eigentlich sind: Sie identifizieren einen Song. Sie sind die Informationen, die sich hinter einer Aufnahme verstecken. Und auch die Frage, welche Musik bezogenen Daten es überhaupt gibt, konnte schnell beantwortet werden. Der Künstler, der Preis, das Foto etc. Sie alle sind wichtige Metadaten, die zum Song dazu gehören. Und das zeugt natürlich auch von einer extremen Wichtigkeit für die Musikindustrie. 

Die meisten Konsumenten wissen nicht, was alles hinter so einer Produktion beziehungsweise einem fertigen Song steckt und da entpuppt sich schon eines der großen Probleme der Musikbranche. Laut der Aussage, die in den Raum geworfen wurde, kauft der Kunde nur, was ihm gefällt und selbstverständlich nicht den Song, weil da besonders viel Arbeit hintersteckt. Dass der Kunde auch für alle weiteren Kosten hinter dem Song bezahlt, blendet dieser oft aus.

Der Fotograf, zum Beispiel, der das Cover für das neue Album geschossen hat, wird leider ebenfalls oft ausgeblendet. Die Konsumenten sehen eben immer nur den Künstler - nicht den Fotografen für dessen Foto. Das bezieht sich nicht nur auf Fotos, sondern auch auf die Arbeit, die das Unternehmen für die Aufnahme hat. 

Der schwierige Teil, die Metadaten mit sich bringen ist, dass man diese nur schwer oder gar nicht rückgängig machen kann. Sind sie einmal draußen, dann bleiben sie oft und die Änderungen bedürfen einer Menge Aufwand.

Ein weiteres Problem kann außerdem die stetig wachsende Technologie sein. Aber nur, wenn man diese nicht im Auge behält. Wichtig ist, mit der digitalen Welt mit zu wachsen und ihr eine Chance zu geben - sonst hat man, vor allem im Musikbusiness, schnell verloren.

Abschließend kann man jedoch sagen, dass das eigentliche Geld und die eigentliche Arbeit sich oft hinter einem Song verbergen.

Nebenan: Ulrike Klode - Starke Frauen in Serie

Serienfan Ulrike Klode vereint „Berufsguckerherz“ mit „Fanherz“ und redet über starke Frauen in Serien. Allerdings beschränkt sich ihr Vortrag auf US-Serien, da die meisten einfach darüber erreicht werden.

image

Es gibt immer mehr spannende Serienfiguren und das Bild der Frauen in Serien hat sich über die Jahre deutlich verändert. Dazu stellt die Rednerin drei Frauenfiguren genauer vor.

Keep reading